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Thema der Ausstellung: Malerei und Grafik
Die Ausstellung findet statt vom 18. Januar bis 1. März 2009 in der Galerie im Schloss Borbeck:
Kulturzentrum Schloss Borbeck Schlossstraße 101, 45355 Essen
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag: 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr Montags geschlossen
Eröffnung am 17. Januar 2009 um 17:00 Uhr
Der Künstler ist am Eröffnungsabend anwesend. Einführende Worte spricht Prof. Jörg Eberhard |
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Als der in Schwarzach/Österreich geborene Hans Edlinger vor fast vierzig Jahren die Assistentenstelle für Malerei an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen-Werden übernahm, prägten Zechen und Hochöfen das Ruhrgebiet, Dies hat sich inzwischen grundlegend geändert. Geblieben ist das UNESCO- Weltkulturerbe „Zollverein" als Symbol dieser Vergangenheit. Hans Edlinger hat vor allem in den vielfältigen und fremdartig wirkenden Strukturen die Gebäude und Maschinen der Zeche Zollverein seine künstlerische Inspiration gefunden. Während er anfangs figurativ arbeitet, ist er in den letzten Jahren zu freien Bildformulierungen gelangt, wobei ihm die industriellen Hinterlassenschaften ein schier unerschöpfliches Reservoir an Farben und Strukturen bieten. Hans Edlinger beendet seine Tätigkeit an der Folkwanghochschule Essen im Januar 2009. |
Hans Edlinger hat nicht die Absicht in seinen Werken eine genaue Wiedergabe des naturalistischen Eindrucks zu geben, sondern er nimmt Farben, Formen und Linien auf, die er mithilfe seines individuell entwickelten Bildvokabulars umsetzt. Er will nicht die gesehene Welt kopieren, sondern eine neue Welt gestalten. Eine Welt, in der er das Innere und das Äußere der Dinge mit einbezieht und darstellt.
„Die Malerei hat immer abstrahiert, [...]. [Die] Realität in der Malerei [gibt es] nicht; sie existiert einzig und allein im Kopf des Betrachters. Kunst ist ein Zeichen, ein Ding, das die Realität in unserer geistigen Vorstellung wachruft. So sehe ich auch keinen Gegensatz zwischen Abstraktion und Figuration, [...] . Die „Realität", die das Auge uns zeigt, ist nur ein armseliger Schatten der Wirklichkeit." (Antoni Tápies)
Eine Komposition kann ein grafisches Labyrinth darstellen, oder die Fantasie anregen, eine eigene Realität zu erleben. Der Künstler abstrahiert, entwickelt eigenständige Kompositionen und transformiert das Gesehene in seine Bildsprache um. So kombiniert Hans Edlinger objektorientiertes Arbeiten mit zum Teil aus der Vision heraus Entstandenem in einer bildnerischen Auseinandersetzung.
Hans Edlinger hat sich bei den Werken seiner aktuellen Ausstellung vom Reiz des ästhetisch Schönen der Zeche Zollverein anregen lassen, hat sich ganz von der Eigendynamik des Arbeitsprozesses leiten lassen und war immer offen für Experimente und für das Unverhoffte. Es waren die unterschiedlichen Farbgebungen, die konstruierten Linienverläufe und die wild wuchernde Natur, die zusammen interessante Farbarrangements und Kompositionen darstellten und so seine Fantasie anregten. Seine Faszination wuchs beim genauen Betrachten und Studieren dieses Weltkulturerbes, einem Zeitzeugen der Vergänglichkeit.
Bilder kann man nicht planen, selbst nicht, wenn die Idee themengebunden ist. Sie wachsen und erhalten während des Arbeitsablaufes ihre bildnerische Gestalt. Es gelingt dem Künstler immer wieder eine Verbindung und eine Einheit zu erreichen zwischen intuitivem und geplantem Arbeiten. In seinen Arbeiten erreicht er eine gestalterische Umsetzung des Gesehenen, schafft interessante Strukturen, sich abwechselndes Hell und Dunkel, strukturierte Flächenaufteilungen und kommt so, verbunden mit seinen Persönlichkeits- und Charakterstrukturen zu einer spannungsvollen Einheit.
(Sabine Dittrich-Düsterwald) |
Gesehene Wirklichkeit und gekonnte Technik sind die Pole, zwischen denen sich Hans Edlingers Kunst entfaltet und wo sie ihre Motivation und sehenswerten Ergebnisse findet.
Auf seinen Bildern malt Hans Edlinger „Industrie-Kultur", ihre Bauten und ihre Natur.
Also stellt er Dinge dar, die er aus seiner Umgebung und immer aus eigener Anschauung kennt.
Weil diese Dinge wirklich sind, sind sie etwas anderes als die Malerei, mit der er die Gestalt der Dinge darstellt.
Die Kunst des Malens hat durch ihre Technik für Hans Edlinger eigene Regeln und Rhythmen, die er erprobt und nutzt.
Wie ist die Konstruktion der Zeche Zollverein rhythmisiert, und wie lässt sich der schöpferische Takt meiner Malerei damit verbinden, sind die Fragen, die Hans Edlinger beschäftigen.
(Jörg Eberhard) |
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